So bunt die Blätter jetzt leuchten, so vielfältig ist auch ihr Nutzen für Tiere und Pflanzen. Grund genug, eine Lanze für die Laubschicht in Gärten zu brechen.
Bunte Blätter auf den Beeten schützen beispielsweise die Pflanzen vor eisigen Temperaturen und auch Topfpflanzen sind unter einer dicken Laubschicht sicher vor dem Frost. Tief ins Laub eingegraben überwintert eine Vielzahl von Insekten, darunter wichtige Gartennützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen und Hummeln. Sie alle stehen uns im nächsten Frühjahr wieder als Helfer im Garten zur Seite. Igel suchen sich als bevorzugte Winterquartiere Ecken mit Totholz, Reisig und Laubpackungen. Für den Zaunkönig und andere Vögel ist das Laub eine Speise-kammer, wo sie nach Insekten suchen um gut über den Winter zu kommen. Im Frühjahr wird das Laub von unzähligen Lebewesen zu wertvollem Humus umge-wandelt. Damit bleiben die Nährstoffe in den Blättern als Dünger im Kreislauf der Natur erhalten und gehen nicht verloren.
Auf den Einsatz von Laubbläsern sollte möglichst vollständig verzichtet werden: „Laubbläser sind verheerend für Kleinlebewesen und belasten unsere Gesund-heit durch Lärm, Feinstaub und aufgewirbelte Krankheitserreger. Rechen und Besen sind die bessere Alternative. Dies gilt nicht nur im privaten Bereich. Auch im gewerblichen Bereich ist der Mehraufwand, anders als oft behauptet, ver-tretbar. Insbesondere die Stadt München muss hier noch viel mehr mit gutem Beispiel vorangehen.“ so Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des BUND Naturschutz in München. Die Zeiten, in denen Laubbläser eingesetzt wer-den dürfen, sind genau geregelt: Grundsätzlich ist der Betrieb vor 9 Uhr oder nach 17 Uhr verboten. An Sonn- und Feiertagen dürfen die Geräte ebenfalls nicht verwendet werden. Auch eine mehrstündige Mittagspause gilt. Bei einem ge-werblichen Einsatz fällt diese lediglich etwas kürzer aus.
Je nach Baumart zersetzen sich die Blätter unterschiedlich schnell. Das Laub von Erlen, Linden, Eschen, Birken, Kastanien, Berg- und Feldahorn, Haselnuss und vielen Gartensträuchern verrottet beispielsweise relativ schnell. Eichen-, Bu-chen-, Pappel-, Spitzahorn-, Walnuss- und Platanenlaub dagegen verrottet eher langsam. Wer im Garten unterschiedliche Laubarten sowie trockenes und feuch-tes Laub mischt, unterstützt zudem den Abbauprozess.
Auf dem Komposthaufen kann man das Laub noch mit Grasschnitt oder Hornspänen
mischen, der darin enthaltene Stickstoff beschleunigt den Zersetzungsprozess.
Ebenso können kompostierbare Küchenabfälle und fertiger Kompost
untergemischt werden, sodass die Blätter nicht plattig aneinander kleben.
Ideal für Natur und Garten ist es, möglichst viel Laub unter Bäumen, Hecken und
Sträuchern liegen zu lassen sowie Hochbeete und Töpfe damit abzudecken. Der
Komposthaufen verträgt ebenfalls größere Laubmengen. Eine dünne Laubschicht
auf dem Rasen kann übrigens liegenbleiben und dient im nächsten Frühjahr
als natürlicher Dünger. Bleibt zum Schluss trotzdem noch Laub übrig, so
sollte dieses über die Biotonne oder die Wertstoffhöfe kompostiert werden, um
die Nährstoffe im Kreislauf zu halten.


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