Ausstellung des BUND Naturschutz im Rathaus Ottobrunn

„Blickdicht sei der Gartenzaun, denn er birgt so manches Grau`n“…. – so launig sind die Fotos der Ausstellung untertitelt, die der BUND Naturschutz ab dem 10.2.19 im Rathaus Ottobrunn zeigt.

Die Ausstellung mit 27 betitelten Fotos und großformatigen Textbildern macht auf ein Phänomen aufmerksam, das in den letzten Jahren überall und leider auch in unserer Region zunehmend beobachtet werden kann: statt bunter, naturnaher Oasen wandeln sich Gärten in graue öde Steinwüsten - zugepflastert mit Platten, Kies- und Schotterflächen, abgegrenzt mit hohen Steinmauern, Gabionen oder gar Plastikzäunen. Insbesondere Vorgärten werden häufig so gestaltet. Aber auch Gärten hinter den Häusern oder um neu gebaute Wohnanlagen werden gerne so angelegt, da sie angeblich sehr pflegeleicht seien und einem fragwürdigen Zeitgeschmack entsprechen. Allenfalls sieht man Grünes nur noch als kurzgeschorene Rasenflächen mit ein paar Koniferen oder meterhohe Thujenhecken. Laubbäume werden entfernt oder gar nicht erst gepflanzt, da vermeintlich zu arbeitsintensiv. Hier hat kein Gänseblümchen eine Chance, geschweige denn eine Biene oder ein Schmetterling.

Solchen Gärten fehlt jegliche Natürlichkeit. Sie laden weder zum Aufenthalt noch zur Erholung ein. Ökologisch sind sie völlig wertlos und bieten oft auch keinen sehr schönen Anblick.

In der Ausstellung werden den Fotos der grauen Steinwüsten-Gärten Abbildungen von naturnah gestalteten Gartenflächen gegenübergestellt. Es geht hier nicht um den erhobenen Zeigefinger, vielmehr will die Ausstellung Denkanstöße für einen Veränderungsprozess geben und dem Bürger Anregungen und Beispiele aufzeigen, wie er selber in Zeiten der rapide schwindenden Artenvielfalt und des Klimawandels in seinem Garten einen Beitrag für ein gesundes Ökosystem leisten kann. Naturnah angelegte Gärten mit heimischen Pflanzen und Gehölzen können auch als kleine Bausteine in der Summe viel bewirken, denn solche Gärten bieten Nahrung und Lebensraum für viele Arten, wie Insekten, Vögel, Igel, etc., die in unserer zugebauten und mit landwirtschaftlichen Monokulturen übersäten Landschaft sonst kaum noch Überlebenschancen haben.

Die Ausstellung im Rathaus Ottobrunn ist zu sehen von:

Sonntag, den 10.2.2019 – Freitag den 22.2.2019. Die Vernissage mit Führung findet am So 10.2.19 ab 13 Uhr statt.
Öffnungszeiten: Mo – Fr: 8 - 12 Uhr, zusätzlich: Mi 13.2. 18 - 19:30 Uhr, Do 14-18 Uhr, So 10.2.19 u. 17.2.19 13-17 Uhr

Zu diesem Thema passend noch ein Veranstaltungshinweis auf einen Vortrag aus dem Programm der Volkshochschule Süd-Ost von Ute Senft (Mitglied der Agenda 21 Ottobrunn Neubiberg):

„Insektensterben -Was geht mich das an ?“
11571
Mi, 19.30-21.00 Uhr, 13.02.19
Otb, Wolf-Ferrari-Haus, UG 141
Ute Senft Eintritt frei

Die Ausstellung im Rathaus ist vorher ab 18 Uhr geöffnet.